Haben Sie sich jemals gefragt, welches Motorradzubehör wirklich unverzichtbar ist, und ob alles, was Ihnen empfohlen wird, tatsächlich notwendig ist?
Das Grundgerüst einer jeden Ausrüstung für Motorradfahrer, die sowohl Sicherheit als auch Komfort bietet, beginnt natürlich mit einem passenden Helm. In Deutschland ist der Motorradhelm mit ECE-Zulassung zwar keine Pflicht, jedoch wird empfohlen, Helme gemäß der Prüfnorm ECE 22.06 zu verwenden, um maximale Sicherheit zu gewährleisten1. Besonders Integralhelme aus Materialien wie Thermoplast, Duroplast, GFK und Carbon sind beliebt, da sie verschiedene Fahrertypen und deren Bedürfnisse abdecken1. Für zusätzlichen Schutz und Komfort bieten viele dieser Helme Windabweiser und Aussparungen für Brillenträger.
Ein weiteres essentielles Element der Sicherheitsausrüstung ist die Motorradbekleidung. Hierbei wird dringend empfohlen, Schutzkleidung zu tragen, da bereits bei Geschwindigkeiten ab 50 km/h das Verletzungsrisiko erheblich ist1. Motorradbekleidung sollte stets angemessen sitzen, um im Falle eines Sturzes ausreichenden Schutz zu bieten1. Die richtige Passform und die Sicherheit sind entscheidende Kriterien bei der Auswahl der Kleidung1. Premium-Marken wie Dainese oder Alpinestars bieten oft Lederkombis mit Abriebfestigkeit, Passform und Haltbarkeit, die besonders von Bikern und Racern bevorzugt werden1.
Bei Motorradhandschuhen und -stiefeln spielt das verwendete Material eine entscheidende Rolle. Motorradhandschuhe aus robustem Leder bieten Schutz für die Hände und sollten gleichzeitig Grip und Griffgefühl gewährleisten1. Motorradstiefel mit hohem Schaft bieten umfassenden Schutz für Schienbeine, Knöchel, Zehen und Fersen und sollten dabei eine bequeme Passform sowie ausreichende Polsterung aufweisen1.
Zusammengefasst sind Protektoren, Sicherheitsausrüstung und die richtige Passform der Bekleidung entscheidende Faktoren für die Motorradsicherheit und den Fahrkomfort. Was meinen Sie: Ist Ihre Ausrüstung vollständig und optimal auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt?
Der richtige Helm: Integralhelm vs. Jethelm
Beim Motorradhelm unterscheidet man grundlegend zwischen dem Integralhelm, für optimale Sicherheit und Komfort, und dem Jethelm, der eine leichtere Alternative darstellt. Materialien wie Thermoplastik, Glasfaser, Carbon und Aramid werden bei Integralhelmen verwendet und bieten verschiedene Vorteile.
Integralhelm: Sicherheit und Komfort
Integralhelme bieten einen umfassenden Kopfschutz, da sie den gesamten Kopf, Gesicht, Nacken und Kinn umfassen, was sie bei MotoGP-Champions beliebt macht2. Diese Helme bestehen meist aus Materialien wie Duroplast, das eine Mindesthaltbarkeit von 8 Jahren bei regelmäßiger Nutzung aufweist3. Marken wie Shoei Helm, Arai oder Shark Helmets stehen für hohe Qualität und Zuverlässigkeit. Ein Vorteil der Integralhelme ist das Doppelvisier mit Pinlock-System, das eine Ideallösung gegen Beschlagen bietet3, sowie eine gute Innenbelüftung, um Überhitzung zu vermeiden2.
Jethelm: Leicht und luftig
Jethelme bedecken nur einen Teil des Kopfes (Hinter- und Oberkopf, Stirn, Nacken und die Seiten über die Ohren)2, was sie ideal für Stadtverkehr und kurze Strecken macht4. Der Komfort punktet bei Jethelmen, da sie besser belüftet sind und weniger Probleme mit Beschlagen haben, dank der Luftzirkulation unter dem Visier2. Diese Helme sind besonders leicht und angenehm zu tragen, was sie für warme Jahreszeiten vorteilhaft macht2.
ECE 22.06 Norm: Was bedeutet sie?
Die ECE 22.06 Norm stellt sicher, dass Motorradhelme bestimmten Sicherheitsstandards entsprechen. Diese Norm fordert strengere Tests und Bewertungen, um den bestmöglichen Kopfschutz zu gewährleisten. Thermoplastische Außenschalen haben hier eine kürzere Lebensdauer als Duroplast-Außenschalen3. In Deutschland ist eine Zertifizierung gemäß dieser Norm jedoch nicht vorgeschrieben, was bedeutet, dass spiegelnde oder stark getönte Visiere ein spezielles Prüfzeichen benötigen und nur tagsüber und bei entsprechendem Wetter genutzt werden dürfen3.
Hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Eigenschaften von Integralhelmen und Jethelmen:
Kriterium | Integralhelm | Jethelm |
---|---|---|
Sicherheitsstandard | Hoher Kopfschutz inklusive Kinnschutz | Schutz nur für Hinterkopf und Seiten |
Materialien | Duroplast, Thermoplastik, Carbon | Leichteres Material |
Komfort | Beschlagsicherheit durch Pinlock-System | Bessere Belüftung |
Lebensdauer | 8 Jahre bei Duroplast-Nutzung | Kürzer bei thermoplastischen Schalen |
Motorradbekleidung: Textil oder Leder
Die Entscheidung zwischen textiler und lederner Motorradbekleidung ist für viele Fahrer von großer Bedeutung. Beide Materialien bieten spezifische Vorteile, die je nach Einsatzzweck, Wetterbedingungen und persönlichen Vorlieben unterschiedlich gewichtet werden sollten. Während Lederkombis durch ihre hohe Abriebfestigkeit und Passform hervorstechen, punkten Textilkombis mit Atmungsaktivität und Wasserdichtigkeit.
Vorteile von Lederkombis
Lederkombis gelten als die bevorzugte Wahl für Motorradfahrer, die großen Wert auf Schutz legen. Leder bietet eine hervorragende Abriebfestigkeit, was besonders bei Stürzen und Unfällen essenziell ist5. Motorradbekleidung aus Leder hat auch eine eng anliegende Passform, die den Fahrern eine bessere Aerodynamik bietet und Protektoren sicher an Ort und Stelle hält5. Marken wie Dainese und Alpinestars sind führend, wenn es um hochwertige und sichere Lederkombis geht6. Ein weiterer Vorteil ist die gute Anpassungsfähigkeit von Leder an die Körperform im Laufe der Zeit, was den Komfort erhöht5.
Für und Wider von Textilkombis
Textilkombis überzeugen vor allem durch ihre höhere Atmungsaktivität und geringeres Gewicht, was sie besonders im Sommer und bei längeren Touren sehr komfortabel macht5. Moderne Textilkombis verwenden Materialien wie Kevlar®, um eine Abriebfestigkeit zu erreichen, die Leder ähnlich ist5. Zudem sind sie oft wasserdicht und bieten daher besseren Schutz bei schlechtem Wetter6. Textilkombis bieten auch vielfältige Anpassungsmöglichkeiten durch herausnehmbare Thermofutter und Klimamembranen, was sie für ganzjährige Nutzung prädestiniert6. Besonders für Stadtfahrer und Pendler bieten Textilkombis eine hohe Alltagstauglichkeit durch Komfort und Vielseitigkeit6. Während sie in puncto Abriebfestigkeit etwas hinter Leder zurückbleiben, bieten sie ausreichenden Schutz für die meisten Fahrsituationen.
Die Wahl zwischen Leder- und Textilkombis hängt letztlich von individuellen Präferenzen und Fahrgewohnheiten ab. Schutzkleidung spielt eine wesentliche Rolle in der Sicherheit eines jeden Motorradfahrers, und es ist wichtig, dass die Passform perfekt ist, um den maximalen Schutz zu gewährleisten5. Ob Sie sich letztendlich für Leder oder Textil entscheiden, beide Optionen bieten eine Vielzahl von Vorteilen, die Ihre Fahrten sicherer und komfortabler machen.